Wenn Kinder Kindern helfen…

Die Kinder der Sozialpädagogischen Tagesgruppe „Sprungbrett“ kochten gemeinsam für den guten Zweck – nun fand ein Treffen mit dem Kinder- und Jugendhospizdienst in Görlitz statt.

Auf dem Weihnachtsmarkt des Lebenshilfe e. V. verkauften die Kinder der Sozialpädagogischen Tagesgruppe „Sprungbrett“ selbstgekochte Gulaschsuppe, Gebasteltes aus der AWO-Kita „Am Zauberwäldchen“ in Görlitz sowie Gebrannte Mandeln aus dem Zentralhospital. Die Einnahmen sollten dem Kinder- und Jugendhospizdienst in der Oberlausitz zugute kommen.

Am vergangenen Dienstag besuchten nun die Koordinatorin des Kinder- und Jugendhospizdienstes, Frau Anja Hempel sowie eine der über 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern, Frau Cornelia Willich die Tagesgruppe um die Kinder sowie die Einrichtung kennenzulernen. Bei einem Schälchen Eis berichteten die beiden von Ihrer wichtigen Arbeit für den Hospizdienst und gaben Einblicke in die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten für trauernde oder von schwerer Krankheit betroffene Familien.
Der Höhepunkt für die Kinder war aber die Übergabe ihrer hart erarbeiteten Einnahmen sowie der gesammelten Spenden in Höhe von 440 Euro an Frau Hempel.

Wir danken allen Unterstützern dieses Projektes: der Kita „Am Zauberwäldchen“ Görlitz, dem Zentralhospital Görlitz, der Fleischerei Gruske Görlitz, der AWO Oberlausitz Service GmbH sowie den Eltern der Tagesgruppe.

Wie es überhaupt zu diesem Projekt gekommen ist, können Sie nachfolgend lesen:

„Ich bin Studentin der Sozialen Arbeit an der Hochschule Zittau/ Görlitz. Das 3. Semester ist ein Praxissemester und hat seinen Schwerpunkt in der Intervention. Für diesen Zeitraum fand ich meinen Platz in der sozialpädagogischen Tagesgruppe „Sprungbrett“ der AWO Oberlausitz, worüber ich noch immer sehr dankbar bin.

Das Projekt, welches wir auf die Beine gestellt haben, wuchs aus einer kleinen Idee heraus und präsentierte erst nach und nach seinen wahren Reichtum. Im Rahmen einer wöchentlich stattfindenden Kochgruppe, die den Jugendlichen ermöglichen sollte sich auszuprobieren, Neues zu wagen und in den Austausch zu gehen, entsprang der Gedanke etwas bewegen zu wollen. Die Jugendlichen zeigten so viel Energie und Potential beim Zubereiten der Speisen, dass nur noch der innere Kompass gelesen werden musste. Das mag ich so an der Sozialen Arbeit. Vieles ist schon da und man muss nur noch die Gelegenheit ergreifen!

Die Ursprungsidee war die Teilnahme an dem Projekt „ 17 Tage! 17 Essen! 17 Uhr! “ des Fördervereins Kulturstadt Görlitz e.V. auf dem Görlitzer Christkindlmarkt, bei dem es darum geht, den Erlös einer verkauften Mahlzeit, an ein anderes Projekt, Verein etc. zu spenden. Leider stellte sich heraus, dass schon alle Plätze belegt waren. Nun saß ich da, vor dieser Mail. Was nun? Kurze Bedenkpause. Die Kollegen in der Tagesgruppe erinnerten mich immer mal wieder daran, dass man aus jedem Stein, der einem im Weg zu liegen scheint, etwas Schönes bauen kann. In der sozialen Arbeit nennt man das Reframing. Ich bin ein großer Fan davon, weil man wieder in Bewegung kommt.

Also setzte ich mich mit den Teilnehmern der Kochgruppe zusammen und ließ die Ideen in den Köpfen sprudeln. Dieser partizipative Gedanke zeigte bald Wirkung und die Idee, ein Teil des Weihnachtsmarktes des Lebenshilfe e.V. zu werden und den Erlös an den Kinder – und Jugendhospizdienst in der Oberlausitz zu spenden, entstand. Ich war begeistert! Wir blieben in Bewegung und fanden bald rege Unterstützung innerhalb der AWO. Das Zentralhospital steuerte gebrannte Mandeln und die Kita „Zauberwäldchen“ etwas für das Auge, in Form von Selbstgebasteltem, zum Verkauf bei. Große Unterstützung erfuhren wir auch durch die AWO Oberlausitz Service GmbH, einer Tochtergesellschaft der AWO Oberlausitz. Zu guter Letzt standen uns der Lebenshilfe e. V. und später die Fleischerei Gruske mit viel Engagement zur Seite. Was für eine Resonanz!

„An die Kochlöffel, fertig und los!“ hieß es nun. Fleißig wurden alle Vorbereitungen ge­troffen. Vom Suppen­casting bis zur Entdeckung kleiner Gourmetköche war alles dabei und wir waren nun ausreichend gerüstet für unser Vorhaben. Der Verkaufstag auf dem Weihnachtsmarkt lief sehr gut. Mit Freude, Charme und einer vorzüglich schmeckenden Gulaschsuppe konnten wir die Besucher des Weihnachtsmarktes beköstigen und hatten trotz Kälte auch noch eine Menge Spaß!

Ich bin sehr stolz auf unsere Akteure der Kochgruppe, denn durch sie erfuhr dieses Projekt Leben. Wir können etwas Gutes tun, wir können Teil von Etwas sein, wenn wir in Bewegung bleiben!“

Aline Bergner, Studentin an der HS ZI/GR & Praktikantin in der Sozialpädagogischen Tagesgruppe „Sprungbrett“ der AWO Oberlausitz in Görlitz