„Elchstarke“ Kinder im „Zauberwäldchen“

Die 36 Vorschüler des Kinderhauses wurden im Mai 2025 mit dem Projekt des Görlitzer Familienbüros „Elchstark – wir für deine Sicherheit“ bekannt gemacht. Hierbei handelt es sich um sogenannte „Schutzinseln“, die für Kinder da sind, die in Not geraten sind oder eine andere Hilfe bzw. Unterstützung benötigen. Teilnehmer sind Geschäfte in der Innenstadt, aber auch die Verkehrsbetriebe, das Neißebad Görlitz oder das Landratsamt.

Das Projekt im Zauberwäldchen wurde unter der Regie der Kita-Sozialarbeiterin Katja Malik durchgeführt und hatte als wesentliches Ziel, den Kindern die „Schutzinseln“ bekannt zu machen und sie zu bestärken, diese aufzusuchen und um Hilfe zu bitten. Was zunächst im Kindergarten mit den Gruppenkameraden durchgespielt wurde, wurde dann praktischen Teil in der Stadt auch geübt. Gemeinsam zogen die Kinder los und suchten nach dem Elchstark-Aufkleber. Schnell wurden sie fündig, gingen z.B. in die Comenius Buchhandlung, in das Naturkundemuseum oder zur Tanzschule Matzke. Überall wurden sie ausgesprochen einfühlsam behandelt und betreut, und das auch ohne vorherige Absprache.

Außerdem wurde mit den Kindern besprochen, dass sie in dem Fall, wenn sie ihre Eltern in der Stadt aus den Augen verlieren, außer mit einem Polizisten mit niemanden mitgehen dürfen, auch wenn der noch so freundlich erscheint und Hilfe anbietet. Wie es sich anfühlt, wenn man mutterseelenallein ist und von einer fremden Person übergriffig angefasst oder sogar weggezerrt wird, dass demonstrierte die Bundespolizistin Madlen Gaida den Kindern. Im dritten Teil des Projektes war es ihre Aufgabe, die Kinder darauf vorzubereiten und mit ihnen zu üben, was dann zu tun ist. Hier stellte der Kooperationspartner Kinderschutzbund die Räume im Kidrolino zur Verfügung, und organisierte auch den Kontakt zur Bundespolizei. Zu Beginn sollten die Kinder sich trauen zur Wehr zu setzen. Gar nicht so einfach, sich so richtig loszureißen und auch einmal auf den Arm zu schlagen – bei einem Erwachsenen. Danach, und das ging schon einfacher, mussten die Kinder laut „Hilfe“ schreien, oder „Feuer“ oder „Du bist nicht mein Papa!“. Aber auch hier zögerten zunächst einige Kinder, waren zu leise oder zu ängstlich, wohingegen andere von Anfang an den richtigen Ton trafen. Frau Gaida erklärte den Kindern noch vieles mehr, fügte Spiele ein und alle beschlossen die Stunde mit dem wunderbaren und laut vorgetragenen Satz: „Wir sind starke Kinder!“

Abschließend bekamen die Kinder eine Teilnahmeurkunde zum Ausmalen, um sich den Elch noch besser einprägen zu können, sowie einen kleinen Elchstark-Flyer.  Es wurde eine Dokumentation für die Eltern gestaltet und mit einer Hausaufgabe versehen: beim nächsten Stadtgang ebenfalls nach dem Aufkleber zu suchen.