Am 14.05.2019 folgten zwei Kita-Leiterinnen und eine Sprachmittlerin der AWO Oberlausitz der Einladung zur Sächsisch-Tschechischen Konferenz im Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag und stellten das Projekt „Gemeinsam spielen, voneinander lernen. – Společně si hrát a navzájem se učit.“ vor.
Sprachbarrieren gehören nach wie vor zu den grundlegenden Entwicklungshemmnissen für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den europäischen Grenzregionen. Doch bieten gerade Grenzregionen besondere Potentiale für den Erwerb nachbarsprachiger und interkultureller Kompetenzen.
Das alltagsintegrierte Nachbarsprachenlernen ermöglicht bereits in den Kindertageseinrichtungen eine wertvolle Basis für gelingende Bildungsbiografien sowie vielfältige Berufs- und Lebensperspektiven. Auch fördert die frühzeitige Begegnung mit anderen Sprachen und Kulturen ein vorurteilsbewusstes Aufwachsen.
Aus all diesen Gründen arbeiten unsere Kita „Spreequellspatzen“ Neugersdorf, Kita „Kinderland“ Großschönau und Kita „Lauschezwerge“ Waltersdorf schon seit vielen Jahren mit tschechischen Partnerkindertagesstätten zusammen. Jeden Monat treffen sich die Kinder zum Spielen und Basteln in den Einrichtungen oder zu gemeinsamen Ausflügen. Unterstützung erhält jede Einrichtung dabei durch eine Sprachmittlerin, die für die Projektlaufzeit in der Einrichtung angestellt ist.
Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Prag fungiert seit 2012 als „Schaufenster“ des Freistaates und bietet Interessenten der sächsisch-tschechischen Zusammenarbeit Unterstützung, gegebenenfalls unter Einbeziehung von öffentlichen Institutionen, Behörden, Stiftungen und Verbänden, aber auch von Personen der Zivilgesellschaft.
Mit der Sächsisch-tschechischen Konferenz „Nachbarsprache von Anfang an!“ soll der Fachaustausch zur Thematik der frühen nachbarsprachigen Bildung in den Kitas des sächsisch-tschechischen Grenzraums angeregt und vertieft werden. „Ziel der Konferenz ist es, Europa lebendig zu gestalten“, sagt Gerald Heinze, Leiter Abteilung 4, Sächsisches Staatsministerium für Kultus in seinem Grußwort. Neben ihm sprachen auch Dr. David Michel, Leiter des sächsischen Verbindungsbüros sowie Mgr. Jaroslav Faltýn, Leiter Abteilung 21, Tschechisches Ministerium für Schulwesen, Jugend und Sport.
Neben mehreren Fachvorträgen zum Thema sowie einer moderierten Diskussion zu den Potenzialen der sächsischen-tschechischen Zusammenarbeit wurden auf dem „Markt der Möglichkeiten“ erfolgreiche Projekte präsentiert.
Das AWO-Projekt „Gemeinsam spielen, voneinander lernen. – Společně si hrát a navzájem se učit.“ wird durch Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.