Erna Hoffmann lebt seit drei Jahren im Zentralhospital und feierte am Sonntag ihren 100. Geburtstag. Sie ist damit die älteste Bewohnerin der Einrichtung.
Am Vormittag gab es einen kleinen Empfang. Die Heimleiterin Frau Nickolmann, die Pflegedienstleiterin Frau Kosyra, die Mitarbeiterschaft, zwei Vertreter des Heimbeirates, ein Vertreter der Stadt und die Familienmitglieder von Frau Hoffmann kamen zum Gratulieren. Das Altenpflegeheim spendierte dafür eine Torte. Im engsten Familienkreis wurde dann am Nachmittag gefeiert. Besonders ist, dass Frau Hoffmann diesen ehrwürdigen Geburtstag ganz bewusst wahrnehmen konnte. Sie selbst sagte: „Ich kann gar nicht glauben, dass ich schon 100 bin.“ Ob die Gartenarbeit, die Beschäftigung mit den Haustieren oder die Gene sie so jung gehalten haben, kann sie nicht erklären.
Den Großteil Ihres Lebens verbrachte Erna Hoffmann in Brandenburg an der Havel, wo sie im familieneigenen Zigarettenladen mithalf. Kurz vor der Geburt ihrer einzigen Tochter Christiane, fiel ihr erster Mann 1944 im Krieg. Ein weiterer Schicksalschlag im Laufe der kommenden Jahre, war der Tod einer der zwei Enkelsöhne bei einem Unfall.
Doch es folgten auch wieder bessere Jahre: Als Rentnerin mit 70 Jahren heiratete sie ihren zweiten Mann Kurt, mit dem sie noch heute zusammen lebt. Viele schöne gemeinsame Jahre verbrachten sie mit Reisen. Als die Tochter und der Schwiegersohn Rentner wurden, suchten diese ein ruhigeres Domizil und entdeckten dabei Görlitz im Fernsehen. Seit sieben Jahre leben sie nun auch dort. Erna und Kurt Hoffmann folgten nur ein Jahr später den beiden. Nachdem sie anfänglich in einer Seniorenresidenz lebten, zogen sie im Mai 2012 in das Zentralhospital auf der Krölstraße. Dort teilen sie sich ein Zimmer. Kurt ist 4 Jahre jünger als seine Frau, gesundheitlich aber eingeschränkter sie. Erinnerungen an die gemeinsamen Erlebnisse hat er leider nicht mehr.
Foto: Nikolai Schmidt (SZ)
Quelle: http://www.sz-online.de/nachrichten/die-erste-neu-goerlitzerin-wird-100-3185491.html